
Reisen, so individuell wie ich.
Hier finden Sie meinen Vorschlag für eine kulinarische Mallorca Rundreise.
Palma de Mallorca
Zweifelsohne eine der schönsten Städte im Mittelmeerraum – leider oftmals unterschätzt – und dazu noch mit einer Vielzahl an Möglichkeiten für Sightseeing, Kultur, Kulinarik, Shopping sowie Sonnenbaden und das alles fußläufig. Die Hauptstadt der Balearen ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und zeigt ihr Herz nur dem, der auch mal abseits der Massen die Schönheit wahrnimmt. Besonders gut geeignet sind nahezu alle Monate außer in der Zeit von Anfang Juni bis Ende August; im Sommer tummeln sich zu viele Halbtages- und Tages-Touristen in der Stadt.
Meine Lieblingsstadtteile sind Santa Catalina (siehe separaten Bereicht) und Portixol/Molinar. Hier pulsiert das Leben, hier treffen sich Individualtouristen, Residenten und Mallorquiner, hier gibt es für jeden Geschmack das stimmige Restaurant oder ein ruhiges Cafe. Hier können Sie nach Ihrem Gusto bummeln, einkaufen oder einfach nur den lieben Gott einen guten Tag sein lassen. Wem mehr der Sinn nach Kunst und Kultur steht kommt am La Llonja-Viertel nicht vorbei. Unzählige Galerien wetteifern um zahlungskräftige Kunstliebhaber, das Museum Es Baluard bietet unverkäufliches, dafür aber beachtliches an moderner Kunst und schlußendlich die Kathedrale La Seu zeigt Kulturschätze in unermäßlicher Schönheit und Glanz.
Shoppen bis die Kreditkarten glühen ist in Palma leicht möglich. Von billig über preiswert bis hin zum den exklusiven Markenlables dieser Welt gibt es alles was das Shopperherz begehrt. Ich persönlich mag die kleineren Geschäfte mit Artikel, deren Halbwertzeit höher als eine Saison ist. Auf der Av. de Jaume III oder zwischen Paseo del Born und Plaza Cort finden sich etliche dieser Shops. Wer unter der Last der Einkaufstaschen zusammenzubrechen droht, kann diese und sich in einer der Terrassen-Cafes am Born ablegen und sich stärken.
Kulinarisch bietet Palma ebenfalls alles worauf der Gaumen Lust haben könnte; jede Lage, jeder Preisklasse, jede Nationalität, jede Region und natürlich Sterne. Essen ist Geschmackssache und vom Lustfaktor getrieben. Daher an dieser Stelle nur drei Empfehlungen, stellvertretend für unterschiedliche Stile und Restaurantlagen: Elebnisgastronom Emilio Innobar mit seinem Restaurante Emilio, SternekochMarc Fosh mit seinem Restaurante Simply Fosh und der Geheimtip Restaurante Bite mit Küchenchef Igor Rodriguez Sanz.
Nach den Eindrücken der balearischen Kapitale sollten Sie ein wenig Bergluft schnuppern. Auch hier gibt es von Natur- über Kultur-Genuss bis hin zu Kulinarik vieles für Kopf, Herz und Seele.
Soller/Port de Soller
Fahren Sie auf der Hinfahrt die Landstraße Palma – Soller (ist ausgeschildert, ca. 40 Min.) und wählen je nach Zeit- und Lustfaktor die kurze Strecke durch den Tunnel (5,00 € Maut, Stand 2015) oder die „alte“ Strecke über die Berge (ca. 30 Min. mehr Fahrtzeit). Diese Straße ist sehr kurvenreich, jedoch ein echtes Naturerlebnis. In Soller lohnt sich immer ein Abstecher in die wunderschöne Innenstadt und in eines der Cafes auf dem Plaza über den die alte historische Straßenbahn zockelt.
Zum Essen und Chillen empfehle ich das Restaurante Agapanto im Port. Folgen Sie der Straße Richtung Port de Soller und nehmen den Abzweig (rechts) zur Platja/Playa En Repic (Richtung Centrum ist falsch!). Sie fahren kurz unter der Brücke durch, um wieder auf die Küstenstraße zu gelangen. Nach ca. 300 m links ab, kleine enge Straße über die Bahngleise; dem Straßenverlauf folgen (ca. 600m), dann links auf den Parkplatz (siehe Schild „Es Canyis“) abgeht. Hier nun rechts zw. den Häusern durch, direkt links bergauf am Strand entlang; nach etwa 300 m rechts 1. Gebäude und schon sind Sie am Ziel. Hier ist einfach nur Genießen angesagt, nehmen Sie sich Zeit.
Zurück ist der Weg über Deia und Valldemossa (ca. 60 – 75 Min. reine Fahrtzeit, siehe auch separaten Artikel) schön, weil er Kultur- und Naturgenuss bietet. Von Port de Soller Richtung Soller und auf halber Strecke rechts ab und nun nur noch der Beschilderung folgen. Ein Verdauungsspaziergang durch das sogenannte Künstlerdorf Deia lohnt sich allemal; überzeugen Sie sich selber. Wenn Sie Pfadfinderblut in sich verspüren, suchen Sie die Cala Deia und genießen dort das Rauschen der seichten Brandung bei einem Cafe Solo. Weiter geht es nach Valldemossa, wo Sie sich erneut die Beine vertreten sollten. Einen Vino oder ein San Miquel in einem der Terrassen-Cafes, ein Bummel durch den Ort, wo F. Chopin und George Sand im Winter 1838/ 1839 in wilder Ehe in der Kartause gewohnt haben und ein Besuch (Eintritt ca. 8,- €/ Pers.) derselbigen ist durchaus interessant. Nach Palma sind es in gemächlicher Fahrt nun nur noch rund 30 Minuten, also gönnen Sie sich die Muse.
Binissalem
Die mallorquinische Weinstraße erreichen Sie am schnellsten über die Autobahn Palma-Alcudia. Zumindest auf dem Hinweg empfehle ich am Rande des Speckgürtels von Palma die parallel verlaufende Landstraße (ca. 60 Min.) zu nehmen, da diese Sie durch die Ortschaften führt, in denen zahlreichen bekannten und weniger bekannten Bodegas ihre Weine kreieren.
Nehmen Sie spätestens die Ausfahrt Santa Maria/Sencelles und fahren Richtung Santa Maria. Durch den Ort fahren, Sie kommen dann an eine beschilderte Hauptstraße, in die Sie nach rechts – Richtung Consell, Binissalem, Inca – einbiegen. Dem Straßenverlauf folgen; Sie kommen an der Bodega Macia Batle (zur Linken) vorbei, in Concell werden Sie Hinweise auf die älteste Bodega der Insel (Ribas) finden. Fahren Sie weiter nach Binissalem (hier werden Sie etliche Bodegas sehen oder zumindest via Hinweisschildern wahrnehmen), den Ort verlassen – Kreisverkehr mit großem Weinfaß – Richtung Inca. Nach ca. 2,5 km geht es links ab zur Bodega Tianna Negre. Wenn es Sie nach einem ausgefallenen Restaurant mit einem sensationellen 6-Gänge-Menü (Degustationsmenü € 37 ohne MwSt,, Getränke extra), gelüstet, sollten Sie noch ein paar Kilometer weiter, nach Lloseta, fahren. Im Zentrum, direkt an einer Einbahnstraße, betreibt Santi Taura seit Jahren sehr erfolgreich sein gleichnamiges Restaurant. Hier werden Sie wenig Touristen begegnen, auch, weil es mehr als sinnvoll, sogar notwendig ist, mindesten zwei, besser drei Wochen im voraus zu reservieren. Haben Sie so weitsichtig geplant, werden Ihre Sinne belohnt; Augen, Nase und Gaumen erleben multiple Orgasmen. Glauben Sie nicht? Ausprobieren!
Zurück nach Palma können Sie die Autobahn (ca. 45 Min.) nehmen; via Binissalem, dann der Beschilderung folgen.
Pollenca
Zur Bodega Xaloc via Autobahn Palma-Alcudia (ca. 75. Min.), Ausfahrt Pollenca bis zum Golfplatz, hier rechts abbiegen und diesen dann links liegen lassen. Nun immer gerade aus, eine überschaubare Beschilderung hilft; wenn Sie zwei Zypressen sehen sind Sie richtig. Haben Sie einen Termin vereinbart? Wenn ja, können Sie nun die tollen Weine, die charmante Gutsbesitzerin Christina Schallock und die beeindruckende Bodega genießen.
Nach der Weinprobe ist ein Abstecher in die Altstadt von Pollenca (Anregungen siehe gesonderte Beschreibung) ebenso interessant wie ein Stop in Port de Pollenca, um dort z.B. am Yachthafen eine Mittagspause einzulegen. Beide Städte verdienen einen Spaziergang und haben ihren Reiz. Von hier aus empfehle ich die Bucht von Pollenca Richtung Alcudia weiterzufahren. Auch in Alcudia ist ein Bummel durch die alte Innenstadt lohnenswert, begleitet vielleicht von einem Glas Wein oder einem Cafe auf einer der Terrassen.
Von hier aus ist es empfehlenswert die Autobahn Richtung Palma zu nehmen, da Sie so bequem und schnell (ca. 90 Min.) wieder zu Ihrem Domizil kommen.
Arta
Nehmen Sie die Autobahn Richtung Manacor und folgen am Autobahnende (Kreisverkehr) der Beschilderung Arta und Cala Ratjada (ca. 90 Min.). In Abhängigkeit von Ihrer Tagesplanung lohnen sich Besuche der Innenstädte von Arta und Capdepera. Ein Bummel, vielleicht verbunden mit einem Cafe, ist in beiden Orten schön und erholsam. Genießen Sie die Architektur, die engen Gässchen, die vielfältigen Ladenlokale oder die Ruhe in den beiden Kirchen.
Sollten Sie Lust auf Strand und Meer verspüren, empfehle ich einen Abstecher zur Cala Mesquida (halbe Strecke zw. Arta und Cala Rajada, ca. 20 Min. von Arta). Hier erwartet Sie eine Dünenlandschaft, wie Sie für Mallorca untypisch ist, ein schöner, feiner Sand und ein Strand, der auch in der Hauptsaison noch Lücken für Sonnenhungrige aufweist.
Das Restaurant Gaudi (Tip) befindet sich im Hotel Sant Salvador direkt neben der Kirche von Arta, quasi am höchsten Punkt im Ort. Ihren Wagen parken Sie idealerweise im Zentrum und machen einen schönen Spaziergang zur Kirche (ca. 5 Min. kürzeste Wegstrecke) oder direkt vor dem Hotel (Glückssache und Einbahnstraßen beachten). Ich empfehle den Gang per Pedes, da Sie so einen schöneren Eindruck von Arta gewinnen. Lassen Sie sich von Küchenchef Victor Comin verwöhnen und genießen seine kreativen Kreationen, die gleichermaßen Ihrem Gaumen und Ihrem Augen schmeicheln werden.
Wenn Sie den Rückweg anders wählen möchten haben Sie zwei schöne Möglichkeiten. Steht Ihnen der Sinn nach Meer, dann fahren Sie Richtung Alcudia an der Bucht von Alcudia entlang und machen, je nach Gusto einen Stop, um sich z.B. das Naturschutzgebiet s´Albufera oder die Platja de Muro anzusehen. Via Alcudia und die Autobahn geht es dann wieder nach Palma.
Mögen Sie es ganz gemächlich und etwas abenteuerlicher, biegen Sie von der Hauptstraße Arta – Alcudia an der Tankstelle links ab (nach ca. 5 Min) Richtung Petra und weiter nach Sineu oder Montuiri. Wie auch Sie sich hier entscheiden, haben Sie Gelegenheit die Natur zu genießen, einen Zwischenstop einzulegen und das Landesinnere kennenzulernen. Palma ist, unabhängig von Ihrer gewählten Route, früher oder später ausgeschildert.
Cala Figuera/Cala Llombards
Nehmen Sie die Autobahn, die in die Landstraße übergeht, Richtung Campos/Santanyi. Am Ortseingang Santanyi folgen Sie der Beschilderung (Kreisverkehr, rechts Supermarkt Mercadona) Cala Santanyi/Cala Llombard (Umgehungstraße). Ein Stop auf dem Hin- oder Rückweg lohnt sich allemal. Verbinden Sie den Bummel durch den Ort mit einem Cafe auf einer der vielen Terrassen.
Der Weg nach Cala Figuera ist ab Ortsausgang Santanyi ausgeschildert (Fahrtzeit ca. 5 Min.). Das Restaurante Pura Vida (Tip) ist leider nicht ausgeschildert, aber doch relativ einfach zu finden, liegt es doch direkt auf der Klippe an der Steilküste mit beeindruckender Aussicht. Im Ort fahren Sie gerade aus (Richtung Farmacia), nach der Apotheke die 2. Straße rechts, Carrer de Sant Pere (siehe Hinweisschild „Spar-Supermakt“ und „ Residencia Cap Blau“), dann 3. wieder rechts und nach ca. 300 m haben Sie den Ort der Genüsse erreicht. Nach diesen empfehle ich einen Spaziergang in den Ort und zum kleinen Hafen; welcher am Ende des kleinen Fjords liegt.
Steht Ihnen der Sinn nach den Gaumenfreuden mehr nach Strand, dann ist die Cala Llombards mit seinem Chiringuito (Strandbude) und den beiden Papageien ein Place to be. Hier können Sie auch im Sommer entspannt ein Sonnenbad nehmen, schwimmen gehen oder sich von der Musik und einem Drink des Chiringuito einnehmen lassen.
Gelüstet es Sie noch nach mehr „Sightseeing“? Dann empfieht sich eine Stipvisite in Portopetro (quasi um die Ecke) oder gar des mondänen Ortes Portocolom mit seinem Yachthafen. In diesem Fall – meine Empfehlung – ist der Rückweg identisch mit dem Hinweg; Sie kennen sich nun schon aus. In jedem Fall viel Spaß.
Cala Pi/ Vallgornera
Wie auch immer Sie Ihren Tag gestalten wollen, empfehle ich für die schnelle Strecke die Autobahn Richtung Campos/ Santanyi, alternativ die weitere, aber landschaftlich schönere Route über die Küstenstraße ab Palma Richtung Cala Blava/Cala Pi.
Vielleicht gönnen Sie sich ein wenig Zeit am Es Trenc. Er wird nach wie vor als der schönste Strand der Insel in den Medien gehandelt; mit der Folge, das Jeder hier hin möchte. Aus meiner Sicht ist er überbewertet, aber sehenswert. Ein Spaziergang durch Colonia Sant Jordi bietet sich an, da Sie vielleicht Durst nach dem Strandbesuch verspüren.
Nach Cala Pi, respektive Vallgomera, fahren Sie z.B. über die Landstraße Richtung Sa Rapita und dann weiter Richtung Arenal. An dieser Stelle empfehle ich die separate Wegbeschreibung zum Restaurante Mirador de Cabrera. Planen Sie ruhig etwas mehr Zeit ein, die Terrasse mit ihrem wunderschönen Blick auf die Ziegeninsel Cabrera läßt das Gefühl für die Dauer Ihres Aufenthalts schrumpfen. Lassen Sie sich von Promikoch Jörg Klausmann und seinem Team verwöhnen und genießen einen passenden Wein (vertrauen Sie auf Jörgs Empfehlung, Sie werden es erleben) zu Ihrem Menü. Wichtig, bitte telefonisch einen Tisch reservieren, denn nicht nur Sie wollen diese Gaumenfreuden und den Augenschmaus genießen.
Möchten Sie sich die Zeit für einen Abstecher nach Cala Pi nehmen, so ist sowohl der Leuchtturm auf dem Felsplatteau am Fordeingang beeindruckend, als auch der Weg vom Ort über viele Treppen runter an die Cala. Diese kleine Bucht, eingeschlossen von Felsen, ist ein wunderbarer Ort zum relaxen. Nach Ihrem heutigen kulinarischen Highlight mit wunderschöner Aussicht auf die Insel Cabrera, bietet sich für Ihren Heimweg die Küstenstraße an, auch, wenn Sie diese auf den Hinweg schon gewählt haben.