Sternekoch Marc Fosh wagt ein, wie ich finde, wunderbares Experiment – Erlebnisgastronomie mit viel Offenheit für beiden Seiten und ebensoviel Überraschungen. Mit der Eröffnung seine Fosh Lab beschreibt er eine neue, Form der Gastronomie, in der der Gast, wenn er möchte, direkt mit eingebunden wird. Alle Sinne werden angesprochen – sehen, riechen, fühlen und schmecken. Darüber hinaus möchte die Küche sich in kreativer, experimenteller Weise präsentieren und dabei neue Gourmet-Trends, Aromenkombinationen zu entwickeln und vergessene Lebensmittel auf den Tisch zu bringen.
Ausschließlich abends gibt es ein gesetztes 9-Gänge-Menü. Bereits bei der Reservierung, spätestens beim Restaurantbesuch werden Unverträglichkeiten, Allergien und auch vegetarische Ernährungsweise abgefragt um das Menü gegebenenfalls anpassen zu können. Am Kochtresen finden 8 Gäste platz, an den Tischen weitere 20 Personen. Mit Eintritt ins Restuarant begrüßt einer der Servicekräfte die Gäste und führt sie bis zur Kochzeile, um hier das Konzept und das weitere Prozedere zu erläutern.
Zum Start in den kulinarischen Abend bekommen die Gäste ein kleines handgemachtes Graubrot mit Rosmarien kredenzt; dazu das Olivenoel von Marc aus Arbercina und Picual. In entspannter Atmosphäre werden ohne jegliche Hektik die einzelnen Gänge serviert, gerne mit korrespondierenden Weinen, und die gereichten Speisen erläutert. Gegebenenfalls wird auch eine Eßreihenfolge empfohlen. Die Zubereitung kann über einen großen Flatscreen live verfolgt werden; optional können die Gäste auch direkt an der Kochzeile die Zubereitung verfolgen, sich die Rezepte beschreiben lassen und gerne auch mal probieren.
Gekocht wurde während unseres Aufenthalts traditionell sowie zur Akzentuierung auch molekular. Alle Gerichte waren optisch eine Augenfreude und vom Gaumen her eine wunderbare Aromenvielfalt, stellenweise gar ein Gaumenorgasmus. Unsere Gaumenfreude im Menü nachfolgend. Als Begleiter zu den Gängen genossen wir einen Sa Vall von Miquel Gelabert, der ausgezeichnet durch sein fruchtige und leicht holzige Note zu den unterschiedlichen Gerichten paßte. Ungeachtet der Qualität dieses Weißweines würde ich zukünftig zu jedem Gang einen korrespondierenden Wein nehmen, um das Geschmackserlebnis der verschiedenen Aromen noch zu steigern.
FOSH LAB
Carrer dén Morei 5, 07001 Palma, Fon: +34. 971. 595 301